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Konfirmanden-Videoprojekt

Thema: Mobbing im Schüleralltag (thematische Bearbeitung über den Psalm 23)
Ziel: Vertiefung des Psalm 23 und Auseinandersetzung mit der Frage:
„Wer beschützt mich, wer steht mir bei? Wer hilft mir, wenn ich Hilfe brauche?“
Dabei sollen insbesondere die eigenen Erfahrungen in den Blick genommen werden.
Hinweis: Inhaltlich ist das Projekt ausgelegt für eine Konfirmandenfreizeit oder einen Konfirmandentag. Der Vorteil einer Konfirmandenfreizeit ist, dass sich die KonfirmandInnen intensiver mit dem Psalm 23, dem Klassiker der Schutzpsalme, auseinander setzen können.

Projektbeschreibung herunterladen

Nr. Phase Inhalt und Beschreibung des Ablaufs Material Zeit
1 Einstieg Auseinandersetzung mit folgenden Fragestellungen (in Kleingruppen):
  • Wo werde ich schlecht behandelt und wo wünsche ich mir selbst manchmal Hilfe?
  • Kenne ich Situationen wo es anderen schlecht geht?
  • Wo sehe ich Unrecht?
Passende Beispiele aus der Realität / Alltagswelt der Jugendlichen finden und
aufschreiben.
Psalm 23, Stifte, Papier 45 min
2 Geschichte entwickeln Brainstorming und Entwicklung einer Geschichte mit passenden Rollen.

Festlegen von Drehorten, Dialogen und Requisiten.

» Ergebnisse schriftlich festhalten.
» Szenische Reihenfolge festlegen.
Großes Papier, Stifte, Storyboard-Vorlagen 30 min
3 Film drehen Szenen chronologisch abdrehen Kamera, Stativ, evtl. Scheinwerfer, Storyboard o.ä., Requisiten, Statisten, Süßigkeiten für die Nerven 5-6 Std.
4 Bearbeitung Schnitt des Rohmaterials am PC oder als Kameraschnitt PC, Kamera, Tapes, SD-Cards, Kabelverbindungen
5 Präsentation Filmpräsentation Beamer, Leinwand, DVD-Player, Lautsprecher

Bei der Bearbeitung der Fragen sollten die Jugendlichen unterstützt werden. Die Konfirmand*innen sind angehalten, sich nicht irgendeine Situation auszudenken und zu konstruieren, sondern Beispiele zu nennen, die sie erleben oder beobachten. Sehr oft, kommt der Lebensraum Schule darin vor, oder auch die Erfahrungen auf Klassenfahrten. Also dort, wo Gruppensituationen herrschen, findet auch immer wieder Ausgrenzung statt. Oft ist ein schleichender Übergang zu Mobbing hin spürbar. Dies sind Dinge, die den Jugendlichen schon sehr bekannt vorkommen. Allerdings ist dies nicht als Vorlage zu werten, sondern es ist nur ein Beispiel dafür, welche Inhalte sehr oft auftauchen.

Gemeinsam mit den Teilnehmenden wird nun erörtert, wie eine Geschichte mit entsprechenden Rollen aussehen kann. Zu Beginn kann man auch noch mal den Psalm 23 zusammen lesen und über diesen sprechen: Was geht da vor? Wer beschützt wen? Warum wird in Bildern gesprochen? Letzteres ist auch wichtig für den Film, denn auch dort regiert die Sprache der Bilder. Vorgabe sollte sein, dass sie eine Geschichte entwickeln, die sich in ihrer Altersgruppe abspielt. Ein Happy-End ist dabei nicht unbedingt Pflicht, aber auf die Psalmtexte hin durchaus passend. Dementsprechend ist zu klären, wie sich die Situation am Ende auflöst. Wer bietet letztendlich Schutz? Bei den Überlegungen sollte man Komparsen aus der Umgebung/der Gruppe unbedingt mit einplanen. Alles was einer realen Situation nahe kommt, ist wichtig und hat Vorrang. Auch wichtig ist: Alle Teilnehmenden in der Kleingruppe spielen mit! Da die Zeit zum Film drehen mit rund sechs Stunden begrenzt ist, ist es umso wichtiger, das Finden und Entwickeln der Geschichte gut anzuleiten. Die einzelnen Szenen oder Bilder sollten auf jeden Fall schriftlich festgehalten werden (mit Hilfe eines Storyboards). Dazu gehören auch die Requisiten, kleine Dialoge und Drehorte. Wenn möglich, wählt man Drehorte in der Nähe (große Wege kosten Zeit).

Im nächsten Schritt sollte man chronologisch die Szenen abdrehen, soweit Zeit und Umstände dies erlauben. Gefilmt wird von einem/r der Teamer*innen. Man sollte sich die Zeit nehmen, Szenen und Schnitte mehrmals zu drehen. In der Regel werden sie nur besser bzw. man kann die beste Szene am Ende auswählen. Folgendes ist für die Spielenden zu beachten: Nicht einfach nur in die Kamera schauen, sondern den szenischen Bezügen folgen (wer wird von wem angesprochen bzw. interagiert), laut und deutlich reden, Emotionen zeigen bzw. spielen, immer vorher ausprobieren, bevor gefilmt wird. Wichtig ist: Die Person, die man spielt und die später vor allen anderen zu sehen sein wird, ist nicht man selbst! Keine*r spielt seine selbst erlebtes. Das sollte das Team vorher allen verdeutlichen! Sollten die Jugendlichen unruhig werden, da sie gerade nicht in der Szene vorkommen, dann müssen sie beschäftigt werden. Tipp: Sie können dafür Sorge tragen, dass niemand die Szene stört, sich um das Licht und den Ton (externe Mikrofone sind immer besser als die eingebauten in der Kamera) kümmern, oder im Hintergrund als Statisten fungieren. Die Schlüsselszenen sind das Wichtigste am Film. Das Happy-End sollte klar als positive Botschaft herausstechen (es wird jemand beschützt). Es ist darauf zu achten, dass Lösungen nicht in Form von Schlägereien oder erneuten Ausgrenzungen passieren. Schlechte Vorbilder gibt es schon genug! Als ein besonderes Element könnte ein gemeinsamer Abspann dienen, in dem noch einmal alle Spielenden und weitere Akteure vorkommen. Tipp: Wenn genug Zeit da ist, dann kann man mit den Jugendlichen noch nach Musik für den Film schauen oder sogar extra Geräusche aufnehmen. Dies kann auch mit einer normalen Digitalvideokamera gemacht werden(z.B. lautes Klatschen). Jedes normale Videoschnittprogramm kann mittlerweile Ton von Bild trennen und somit kann der Ton extra verwendet werden. Bitte beachtet dabei das Urheberrecht bei der von euch verwendeten Musik, dies kann sonst teuer werden, wenn das Video bei YouTube zu finden ist.

Schnitt des Rohmaterials: Als genereller Vorteil erweist sich, wenn es schon Vorerfahrung mit der Technik oder dem Filmedrehen gibt. Nicht selten gibt es auch Erfahrungen bei den Konfirmand*innen, vor allemim technischen Bereich. (Nicht vergessen, dass die entsprechende Technik miteinander kompatibel sein muss!) Die Jugendlichen können beim Schneiden zuschauen und Tipps geben. Sie können sogar, wenn es die Zeit zulässt, selbst mit Hand anlegen, wenn sie entsprechend angeleitet werden oder über das Wissen verfügen. Man sollte sich für das Schneiden ausreichend Zeit nehmen. Als grundlegende Voraussetzung für die Filmarbeit gilt, dass der Film nicht länger als drei Minuten dauert. Das ist mit Vor- und Abspann ausreichend! Alles andere führt zu viel Leerlauf im Film. Lieber kurz und knackig! Das sollte auch für die Schnitte gelten. Auf Sperenzien wie Laserschwertsummen oder andere komische Sounds und Witze, und ellenlange ‚Making of`s’ sollte verzichtet werden.

Damit genug Zeit bleibt zur Bearbeitung des Films, sollte die Filmpremiere bei der Freizeit erst am nächsten Tag stattfinden, das erhöht auch die Spannung auf das Ergebnis. Das gleiche gilt für einen Konfitag. Besser der Film wird in der nächsten Konfirmandenstunde gezeigt, als noch spät abends, wenn Luft und die Konzentration bei allen Beteiligten raus sind. Filmarbeit benötigt Zeit, wenn es ein gutes Ergebnis werden soll!